Es ist nicht so offensichtlich, wie Sie vielleicht denken.
Einige Hersteller behaupten, dass ihre Gefahrgutanzüge Einweganzüge sind. Andere sagen, sie seien wiederverwendbar. Aber bedeutet das, dass ein wiederverwendbarer Anzug immer mehrmals getragen werden kann? Oder dass ein Einweganzug nach einmaligem Gebrauch immer weggeworfen werden muss?
Nein, so einfach ist das nicht.
Was macht einen Anzug zu einem "Einweganzug" oder einem "wiederverwendbaren Anzug"?
Der auffälligste Unterschied liegt im Gewicht und in der Festigkeit des Gewebes:
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Wiederverwendbare Schutzanzüge werden in der Regel aus schwereren Materialien wie Butylkautschuk, Neopren oder PVC-beschichtetem Nylon hergestellt.
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Einweganzüge bestehen im Allgemeinen aus ein- oder mehrlagigen Polymerfolien, die auf ein Vliesstoffsubstrat laminiert sind.
Dies bedeutet:
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Wiederverwendbare Anzüge sind in der Regel schwerer, unhandlicher und einschränkender.
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Einweganzüge sind in der Regel leichter und bequemer.
Und lassen Sie sich nicht von der Annahme täuschen, dass dickeres, schwereres Material besseren Schutz bedeutet. Sie mögen sich in einem robusten PVC/Nylon-Anzug sicherer fühlen, aber PVC hat nur eine begrenzte Permeationsresistenz - ähnlich wie ein Einwegartikel der Einstiegsklasse wie ChemMax® 1. Im Gegensatz dazu sind fortschrittliche Einwegprodukte wie ChemMax® 3 immer noch leichter und dünner als PVC, bieten aber weitaus bessere Barrieren.
Am oberen Ende des Einweg-Spektrums finden sich Optionen wie ChemMax® 4 Plus und Interceptor® Plus haben sogar eine vergleichbare Gewebestärke wie einige wiederverwendbare Anzüge.
Die Dicke des Gewebes spielt eine Rolle, aber der wahre Schutz ergibt sich aus der Kombination der Polymere, nicht aus der Dicke. Wellpappe ist dick... aber würden Sie ihr als Permeationsbarriere vertrauen?
Die Rolle der Permeation
Bei den meisten Anwendungen ist der kritische Faktor der Permeationswiderstand und nicht die Gewebefestigkeit.
Die Permeation erfolgt auf molekularer Ebene:
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Winzige Mengen einer Chemikalie lösen sich im Stoff auf und bewegen sich durch ihn hindurch.
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Er wird in Mikrogramm (Millionstel Gramm) gemessen.
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Viele giftige Chemikalien sind schon in extrem geringen Dosen schädlich.
Die Gefahr? Eine Chemikalie kann in den Stoff eindringen, ohne ihn vollständig zu durchdringen. Der Anzug sieht vielleicht gut aus, aber die Kontamination kann verborgen bleiben. Beim Waschen werden zwar die Oberflächenrückstände entfernt, nicht aber die Chemikalien, die in die Gewebeschichten eingedrungen sind. Wird der Anzug erneut getragen, kann der Durchbruch viel schneller erfolgen als bei einem neuen, nicht kontaminierten Anzug.
Bei den meisten Anwendungen ist der kritische Faktor der Permeationswiderstand und nicht die Gewebefestigkeit.
Die Permeation einer Chemikalie durch ein Sperrgewebe erfolgt auf molekularer Ebene und ist für das Auge unsichtbar. Dabei lösen sich winzige Mengen der Chemikalie im Gewebe auf und bewegen sich durch dieses hindurch.
Die Permeation wird in Mikrogramm (Millionstel Gramm) gemessen. Das mag vernachlässigbar klingen, aber viele giftige Chemikalien sind schon in extrem kleinen Dosen schädlich - und die Toxizität wird ebenfalls in Mikrogramm gemessen.
Und hier liegt das Problem: Eine Chemikalie kann mit der Zeit in ein Gewebe eindringen, ohne es vollständig zu durchdringen. Sie werden es nicht sehen. Der Stoff sieht vielleicht gut aus, aber die Verunreinigung kann im Material verborgen bleiben.
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Einmal absorbiert, ist es schwer zu entfernen.
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Die übliche Dekontamination durch Waschen wird wahrscheinlich keinen Unterschied machen.
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Die Oberfläche sieht zwar sauber aus, aber es bleiben absorbierte Chemikalien zurück.
Wird der Anzug erneut getragen und ein zweites Mal exponiert, kann die Permeation viel schneller erfolgen als bei einem neuen, nicht kontaminierten Anzug.
Regeln für die sichere Verwendung
Unabhängig davon, ob Ihr Anzug als Einweg- oder Mehrweganzug gekennzeichnet ist, gelten immer zwei Regeln:
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Verwenden Sie niemals einen beschädigten Anzug wieder. Wenn er zerrissen oder verfärbt ist, Abnutzungserscheinungen aufweist oder wenn funktionierende Teile (wie Reißverschlüsse) versagen, ist der Schutz gefährdet. Verwenden Sie ihn nicht wieder. Reparaturen bergen ein zusätzliches Risiko - ohne erneute Tests können Sie die gleiche Schutzleistung nicht bestätigen.
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Verwenden Sie niemals einen kontaminierten Schutzanzug wieder. Es gibt keine einfache Möglichkeit, festzustellen, ob Chemikalien in die Schichten eingedrungen sind. Selbst wenn der Anzug sauber aussieht, kann eine absorbierte Verunreinigung zurückbleiben.
Kurz gesagt: beschädigt oder kontaminiert = wegwerfen, unabhängig vom Etikett.
Kosten vs. Sicherheit
Ja, Chemikalienschutzanzüge - insbesondere wiederverwendbare - sind teuer. Aber es steht viel auf dem Spiel. Viele giftige Chemikalien haben keine unmittelbaren Auswirkungen. Sie können unbemerkt in den Körper eindringen, genauso wie durch die Anzugstoffe, und die Symptome können Monate oder Jahre später auftreten.
Die sichere Verwendung eines wiederverwendbaren Schutzanzugs kann bedeuten, dass er nur einmal verwendet wird, wenn er stark kontaminiert wurde. In diesem Fall könnte ein Einweganzug tatsächlich die sicherere - und kostengünstigere - Option sein.
Gleichzeitig muss ein Einweganzug möglicherweise nicht nach einmaligem Tragen entsorgt werden, wenn er unbeschädigt und nicht kontaminiert ist, insbesondere in Umgebungen mit geringem Risiko, in denen eine Exposition selten ist (z. B. nur bei unerwarteten Ereignissen wie einem geplatzten Ventil).
Die Quintessenz
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Ein "wiederverwendbarer" Anzug garantiert nicht immer eine sichere Wiederverwendung.
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Ein "Einweg"-Anzug muss nicht immer nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden.
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Die Entscheidung hängt von der Chemikalie, der Anwendung und dem Grad der Verunreinigung oder Beschädigung ab.
Jedes Unternehmen, in dem Anzüge mehr als einmal verwendet werden dürfen, muss über klare, kontrollierte Prozesse verfügen. Der wichtigste Schritt ist eine gründliche Sichtprüfung durch geschultes Personal, um sicherzustellen, dass keine Anzeichen von Schäden oder Verunreinigungen vorhanden sind.
Bei ordnungsgemäßer Inspektion und Kontrolle wird die Entscheidung zwischen Einmalverwendung und Wiederverwendung zu einer Frage der Anwendung - und nicht nur der Herstelleretikettierung.
Sind Sie bereit, die richtige Wahl zu treffen?
Wenden Sie sich an das Lakeland-Team, um mehr über die Auswahl sicherer Chemikalienschutzanzüge zu erfahren und die tatsächlichen Unterschiede zwischen Einweg- und Mehrweganzügen besser zu verstehen. Wir können Ihnen helfen, den richtigen Schutz für Ihre spezifischen Chemikalien und Aufgaben zu finden.